Mittwoch, 20. April 2011

Herzlich Willkommen auf unserem Blog!

Hier findet ihr eine allgemeine Zusammenstellung von Informationen über die Stadt im Mittelalter.
Viel Spaß
wünschen euch
Erik, Patricia, Carolin

Gründungswelle der Städte

Nach dem Zerfall des römischen Reiches erbauten Könige, geistliche und weltliche Fürsten neue Städte. Sie errichteten seit dem 11. Jh. Siedlungen in der Nähe von Kirchen, Klöstern, Burgen und Pfalzen.
Anlässe für diese Gründungswelle waren unter anderem die neuen Erfindungen, die in der Landwirtschaft genutzt wurden, wodurch es auch zu einer verbesserten Ernährung kam.
Dies hatte einen Bevölkerungszuwachs zu Folge und die Arbeit auf dem Land und in der Stadt wurde geteilt.
Außerdem kam es auch zu einem Produktionswachstum und auf Grund des (Fern-) Handels wurde der Wohlstand der Bevölkerung gesteigert.


Quellen:
- http://www.studentshelp.de/p/referate/02/5215.htm
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.76
- http://www.deutschland-im-mittelalter.de/bilder/das-kloster/feldarbeit-moenche.jpg

Städtevielfalt im Mittelalter

Im deutschen Reich gab es um das Jahr 1320 circa 4000 Städte. (Damals war dies eine hohe Anzahl, aber im Vergleich zu heute ist das eine kleine Menge.)
Von diesen 4000 Städten hatten 50 Städte mehr als 5000 Einwohner. Diese wurden als Großstadt bezeichnet. Den größten Teil der Städte machten allerdings die Kleinstädte, was unseren heutigen Dörfern entspricht, aus.
Die mittelalterlichen Städte wurden durch verschiedene Gründe unterschieden:
  • wegen ihrer Größe in Klein-, Mittel-, Groß- und Weltstädte
  • wegen ihrer Entstehung in gewachsene Städte und Gründungsstädte
  • wegen den wirtschaftlichen Schwerpunkten, wie Handels-, Gewerbe- oder Ackerbürgerstädte
  • wegen dem Stellenwert des Stadtherrn: ob es eine Bischofsstadt oder eine Stadt ist, in der ein Landesherr oder Kaiser an oberster Stelle war

Hier noch einige Städte mit den entsprechenden Einwohnerzahlen:


Jahr
Stadt
Einwohner (Schätzungen)
Anfang 14. Jh.
Köln
40 000
ca. 1325
Paris
80 000
1338
Venedig
120 000
1339
Florenz
120 000
1350
Hamburg
10 000
1350
Gent
60 000
1350
Genua
60 000
1370
Prag
30 000
1387
Frankfurt a. M.
10 000
1431
Nürnberg
22 000




Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.76f
- http://www.heimatweb-eu.de/Heimatorte/Euskirchen/Euskirchen_Geschichte/
   Vom_Dorf_zur_Stadt/vom_dorf_zur_stadt.jpg

Kennzeichen einer mittelalterlichen Stadt

Jede Stadt , egal ob groß oder klein, wurde von ihrer Landschaft unterschieden.
Handwerkliche und gewerbliche Produktion und Handel herrschten wirtschaftlich gesehen vor. Ackerbürger verdienten damals ihr Geld als Bauern. Sie bildeten aber nur in kleinen Landstädten die Mehrheit. Außerdem waren der Wandel und die Verteilung ein weiteres ihrer Merkmale, so verteilten sie auf den städtischen Märkten Waren zwischen Stadt und Land und zwischen den Gegenden. Zusätzlich hatten die Städte andere Rechte als die Dörfer. Denn die Städte hatten andere Gerichtsbarkeiten und eine andere Verwaltung. Dadurch entstand die Rechts- und Friedensgemeinschaft der Bürgerschaft. Der Stadtherr verlieh den Bürgern Privilegien, wie die Befestigungs-, Markt-, Münz- und Zollrechte sowie Handelsrechte, die Gerichts- und Wehrhoheit.
Die Bürger, die in der Stadt lebten hatten einige Vorteile:
  • Keine Verurteilung in fremden Gerichten
  • Keine Leistung des Frondienstes (=Abgaben an den Grundherren)
  • Heirat ohne Genehmigung
  • Ohne Einschränkungen Verkauf oder Vererbung von ihrem Eigentum
  • Keine Probleme bei Wohnsitzwechsel
Durch die Vorzüge waren die Stadtbürger frei, denn die grundherrschaftliche Landbevölkerung war abhängig. Somit entstand auch der Rechtssatz: „Stadtluft macht frei“.

Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.76f
- http://www.gutefrage.net/frage/was-kennzeichnet-eine-mittelalterliche-stadt
- http://www.klassenarbeiten.de/referate/geschichte/stadtmittelalter/
   stadtmittelalter_36.htm

"Stadtluft macht frei!"

Das Sprichwort „Stadtluft macht frei“ bedeutet, dass ein Unfreier oder ein Leibeigener eine bestimmte Zeit, nämlich genau 1 Jahr und einen Tag, in der Stadt lebte. Wenn dies sein Herr nicht bemerkte, war er ein freier Bürger und entkam somit der Leibeigenschaft und der Bindung des Grundherrn. Ab diesem Zeitpunkt war er ein rechtsmäßiger Bürger der Stadt.

Quellen:
- http://www.cosmiq.de/qa/show/590602/Welche-Bedeutung-liegt-in-dem-Spruch-
   Stadtluft-macht-frei-binnen-Jahr-und-Tag/
- http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_staedte_im_mittelalter.htm

Die städtische Selbstverwaltung

Die Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung änderte sich vom 11. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert in verschiedenen Bereichen stark.

Bis zum 11. Jahrhundert – Verwaltung durch den Stadtherrn

Die Herrschaft der Stadt hatte im 11. Jahrhundert der Stadtherr alleine. Zur Unterstützung engagierte er einen Burggrafen oder einen Vogt und weitere Beamte. Diese führten die Stadt im Sinne des Stadtherrn. Unter den Stadtbewohnern verstand man Patrizier, reiche Kaufleute, Handwerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen.


12. Jahrhundert – Selbstverwaltung nach Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn

Ab dem 12. Jahrhundert bestimmte der Bürgermeister und der Ratsherr über die Steuern, die Polizei, die Verteidigung, den Zoll, das Gericht und über den Markt.
Der Oberste der Stadt, der auch die Regierung leitete, wurde damals schon Bürgermeister genannt. Außerdem war neu, dass Patrizier die Ratsherren wählen durften. Diese Ratsherren wählten dann den Bürgermeister. Unter den Patrizier standen alle übrigen Stadtbewohner ohne Wahlrecht und Wählbarkeit.

Seit dem 14. Jahrhundert – Selbstverwaltung nach den Zunftkämpfen

Gleich wie im 12. Jahrhundert, hatte auch im 14. Jahrhundert der Bürgermeister das Sagen. Durch die Wahlen wurde wieder entschieden, wer diesen Posten einnahm. Die Patrizier und die dazugekommenen Zunftmeistermitglieder konnten nun entscheiden, wer die Ratsherren wurden.
Und diese bestimmten wieder durch Wahlen den Bürgermeister.
Was sich seit dem 11. Jahrhundert nicht geändert hatte, waren die Stadtbewohner, denn sie durften nie ihre Stimme abgeben. Alle Ämter waren ehrenamtlich (ohne Bezahlung), was natürlich ein gewisses Vermögen voraussetzte. Und dieses hatten nur die Patrizier und die Zunftmeister.



Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.78
- http://www.dadalos.org/deutsch/demokratie/demokratie/grundkurs2/Mittelalter/
  Sozialstruktur.gif

Gesellschaftsschichten in einer mittelalterlichen Stadt

Die Aufteilung der Bevölkerung in einer Stadt im Mittelalter kann in vier Schichten dargestellt werden.


Die Menschen in der obersten Schicht waren die Patrizier. Hierzu zählten Adlige und Geistliche, Stadtherren, Grundbesitzer und Fernhandelskaufleute.

Die normalen Bürger stellten die Mittelschicht dar. In dieser Schicht fanden Beamte, Handwerker, Ackerbürger und Krämer ihren Platz.

Die dritte Schicht waren Kleinhändler, Handwerksgesellen, Lehrlinge, Tagelöhner und Dienstleute. Diese Schicht wurde auch Unterschicht genannt.

Die vierte und niedrigste Schicht bestandaus sogenannten "unterständischen Gruppen" oder "Randgruppen". Hierzu gehörten Hausierer, Schausteller, Bettler und Leute unehelicher Herkunft.


Parallel zur Unterscheidung der Schichten, hatten die jeweiligen Dazugehörigen auch unterschiedliche Rechte und Lebensstandarde.



Quellen:
- C.C.Buchner Verlag - Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.78f
- http://www.deuframat.de/deuframat/images/2/2_2/malettke/abb1_gr.jpg

Lebensverhältnisse

Schon im Mittelalter gab es starke Unterschiede in Bezug auf die Lebensverhältnisse der Bürger einer Stadt.
Zum einen die Patrizier und reichen Handwerksmeister mit ihren komfortablen Bürgerhäusern und auf der anderen Seite die armen Behausungen der Unterschicht. Auch gab es schon bestimmte Viertel in den Städten, in denen die Reichen von den Armen getrennt lebten. Die Bewohner der reichen Viertel schützten ihre Gegenden mit eisernen Ketten vor Überfallen und Angriffen der ärmeren Bürger.




Quelle:
- C.C.Buchner - Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.79
- http://www.beilstein-stadtfuehrung.de/h-zollhaus.jpg

Aufbau einer Stadt im Mittelalter

Eine mittelalterliche Stadt war meist kreisförmig und wurde von Mauern geschützt. Die wichtigsten Gebäude waren immer in der Mitte des Ortes vorzufinden, wo auch der Marktplatz war. Dort befand sich die Kirche, denn an diesem Ort versammelten dich stets die Menschen zum Beten. Ebenso waren auch noch das Rathaus und der Brunnen auf dem Marktplatz. Woher sollten die Bewohner ansonsten ihr Wasser bekommen? Da man nie wusste, ob je eine Dürrezeit eintreten würde und wann diese wäre, hatte man in der Vorratskammer mit Reserven vorgesorgt. Nicht wegzudenken war natürlich das Krankenhaus. So konnte man bei einer Erkrankung ärztlich versorgt werden.
Vom Mittelpunkt aus hatte man vier Möglichkeiten die Stadt über die Hauptstraßen zu verlassen. Selbstverständlich waren diese mit Toren verschlossen, so dass nicht ein jeder in die Stadt kommen konnte. Die Hauptstraßen waren mit Nebenstraßen verbunden, wodurch man zu den einzelnen Häusern gelang, in denen die Menschen lebten, denn ohne Bewohner würde eine Stadt nicht existieren.

1 Rathaus
2 Dom/ Münster
3 Marktplatz
4 Brunnen
5 Zeughaus
6 Stadtmauer
7 Stadttor
8 Friedhof
9 Galgenberg


Quellen:
- http://www.klassenarbeiten.de/referate/geschichte/stadtmittelalter/
   stadtmittelalter_36.htm
- http://www.hauptschule-penzberg.de/images/stadt.jpg

Die Stadt - Modernes Element des Mittelalters?

Historiker erkannten mittelalterliche Städte als modernes Element, denn der Begriff "Stadt" hatte mehr zu sagen als dass nur viele Menschen auf engem Raum lebten.
Da das Handwerk und Gewerbe in den einzelnen Städten eine größere Rolle spielte, legten die Menschen besonderen Wert darauf, dass sie neue Produkte entwickelten und neue Produktmethoden anwandten.
So entstand aus den Einnahmen von Handel, Handwerk und Gewerbe ein, zu dieser Zeit, unbekannter Reichtum. Somit konnten die Leute dieses Vermögen in Geschäfte investieren, um noch mehr Gewinn zu erzielen. Die Folge davon war die frühkapitalistische Wirtschaftsweise, was zur Auswirkung hatte, dass man bei hohem Einsatz einen möglichst hohen Gewinn hatte. Es wurde aber auch die internationale Verbindung ausgeweitet.
Obwohl Reiche und Wohlhabende ein geringer Anteil der Bevölkerung in den Städten waren, hatten die anderen Bürger keine Schwierigkeiten ihren Besitz zu erweitern, sofern sie sich darum bemühten und fleißig daran kämpften oder ihrem erfinderischen Geist freien Lauf ließen.
Wiederum war es nicht sehr einfach, in einer Ständegesellschaft, in der man von Geburt an seinen festen Platz hatte, aufzustiegen, denn die wohlhabenden Familien ließen niemanden so erfolgreich werden wie sie es selbst waren.


Quelle:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten, Bamberg 2009; S.79

Aufstieg der Stadt = Bürgerliches Zeitalter?

Eine mittelalterliche Stadt wurde nicht zur modernen bürgerlichen Gesellschaft, da die Grundrechte noch nicht aufgesetzt waren und sich niemand daran orientieren konnte. Abgesehen davon hatte aber jede mittelalterliche Stadt ein Mitspracherecht. Was aber noch lange nicht dazu führte, dass es auf diese Weise zu einer Modernisierung kam.
Erst in der Renaissance entwickelte sich ein „bürgerliches Zeitalter“, in der die „kulturellen und politischen Kräfte“ zum Vorschein traten.


Quelle:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.80f

Romanischer Baustil

Die Romanik war eine Epoche um die Zeit zwischen 1000 und 1200 nach Christus, in der die Kunst und Geschichte im Vordergrund steht. Die stilischen Merkmale dieser Epoche sind sogar in manchen Bereichen bis ins 13. Jahrhundert beibehalten worden. Nach dem Untergang Roms im 6.Jahrhundert war die Romanik die erste Kunstepoche in Europa.
Ein besonderes Merkmal von romanischen Anfertigungen ist der Rundbogen, der auch oft mit gewaltigen Steinmassen verbunden war.
Der nachkommende Bau- und Kunststil der Romanik ist die Gotik, war auch der Grund dafür war, warum die Romanik auch als vorgotischer Stil bezeichnet wurde.

Weitere Besonderheiten der Romanik:

  • massive dichte Mauern mit kleinen Tür- und Fensteröffnungen
  • wenig Verzierungen
  • nüchtern und streng
  • häufige Anwendungsorte: Klöster, Kirchen und Burgen


Kathedrale Notre-Dame in Paris (romanischer Baustil)



Quellen:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Romanik
-
 http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Notre-
   Dame_de_Paris_2792x2911.jpg&filetimestamp=20060702135832

Gotischer Baustil

Die Gotik entstand um die Zeit 1140, nach der Romanik in der Gegend von Paris. In der Gotik wurde die christliche Ideenwelt verbunden. Ein Gesamtkunstwerk des Mittelalters, der Architektur, der Plastik und der Malerei wurde dabei vereint. In den unterschiedlichen Landschaften Europas sind die einzelnen Sparten, Früh- Hoch- und Spätgotik, zu ungleichen Zeiten übernommen. Als zentrales Bauelement dieser Epoche gilt der Spitzbogen.

Weitere Besonderheiten der Gotik:

  • spitzbogige Fenster und Türme
  • steile Türme
  • Rippengewölbe
  • Flügelaltäre

Ulmer Münster (gotischer Baustil)



Quellen:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Gotik
- http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/57/Ulm_Muenster.jpg/
   220px-Ulm_Muenster.jpg